Citynews

Maßnahmen gegen Coronavirus SARS-CoV-2

Auf ihrer Pressekonferenz am Freitag, 13. März, berichteten Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sowie Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz über die aktuelle Situation in der Stadt sowie über bereits ergriffene und unmittelbar bevorstehende Maßnahmen der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Thema Coronavirus.

 

„Die aktuelle Entwicklung macht es notwendig, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger weitgehende Regelungen zur Eindämmung des Virus trifft, die zum Teil erheblich in das gewohnte Leben eingreifen“, machten Mende und Franz klar. So habe die Stadt mit sofortiger Wirkung mehrere Allgemeinverfügungen erlassen.

 

Eine Allgemeinverfügung verbietet Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern, eine andere regelt die Anordnung von Quarantänen für Personen, die sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert oder sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Eine dritte Allgemeinverfügung werde im Verlauf des Tages ergehen, die Regelungen für Veranstaltungen mit weniger als 1.000 Personen enthalten werde.

 

Die wichtigsten Maßnahmen sind:
- Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern
- Häusliche Quarantäne für alle infizierten Personen und für Rückkehrer aus Risikogebieten (letzte 14 Tage)
- Betretungsverbot für den genannten Personenkreis in Betreuungs-, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen (außer bei eigener Behandlungsbedürftigkeit)
-Nutzungsverbot von öffentlichen Verkehrsmitteln für den genannten Personenkreis
- Meldepflichten beim städtischen Gesundheitsamt

 

Neben den Allgemeinverfügungen stehe auch der Erlass weiterer Verwaltungsakte bevor, die beispielsweise den Betrieb einer Diskothek beträfen, kündigte Franz an.

 

„Wir ergreifen umfangreiche Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zumindest zu verlangsamen“, so Mende und Franz. Sowohl der Oberbürgermeister als auch der Bürgermeister machten deutlich, dass die Regelungen vor allem der Aufrechterhaltung der Versorgungskapazitäten in medizinischen und in Pflegebereichen dienten. Die Ausbreitung müsse verlangsamt werden, damit insbesondere die klinischen Versorgungsstrukturen nicht überfordert würden.

 

Kritik äußerten Mende und Franz an der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV-H): „Es ist uns völlig unverständlich, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) bislang nicht in der Lage war, ein Abstrich-Zentrum für die Durchführung der Corona-Tests in der Landeshauptstadt Wiesbaden zu etablieren.“ Bislang führten nur wenige niedergelassene Arztpraxen in Wiesbaden den Tests durch. Die KV verweise auf ein Testcenter in Hofheim, das werktags in der Zeit von 9 Uhr bis 13 Uhr geöffnet habe. Mende und Franz halten das für absolut unzureichend und haben sich in einem Schreiben an den Vorstand der KV-H und den Hessischen Sozialminister Kai Klose gewandt.

 

„Es ist für uns nicht akzeptabel, dass es in der Landeshauptstadt Wiesbaden keine zentrale Anlaufstelle für Testungen für die Bürgerinnen und Bürger gibt. Wir halten eine zentrale Anlaufstelle für zwingend erforderlich, damit die Zentralen Notaufnahmen der drei Wiesbadener Akutkrankenhäuser nicht mit Patientinnen und Patienten überlastet werden, die ambulant versorgt werden können“, so Mende und Franz. Laut Mende und Franz sehen das die Ärztlichen Direktoren der Wiesbadener Akutkrankenhäuser ebenso. Das Schreiben an die KV-H erhalte auch Sozialminister Kai Klose mit der Bitte in geeigneter Weise auf die KV einzuwirken.

 

Mende und Franz appellierten an die Bürgerinnen und Bürger, die Krankenhäuser nur im Notfall aufzusuchen und sich in allen anderen Fällen zunächst an ihre Hausärzte zu wenden. Im Falle eines Corona-Verdachts solle dies zunächst telefonisch geschehen. „Wie wir die bevorstehende Herausforderung bewältigen, wird vor allem auch davon abhängen, ob es uns gelingt, die Ausbreitung des Virus zu verzögern, damit die klinische Infrastruktur nicht überfordert wird. Das wird nur gelingen, wenn auch jede und jeder Einzelne seinen Beitrag leistet und dazu gehört auch, nicht vorschnell die Krankenhäuser aufzusuchen“, so Mende und Franz.

 

„Wir bitten insbesondere auch die niedergelassene Ärzteschaft, sich in die Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderung einzubringen. Wir können auf die Kompetenz und die Leistungsfähigkeit unserer ambulanten Strukturen in dieser Situation nicht verzichten“, sagten Mende und Franz.

 

Bürgerinnen und Bürger, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8 bis 20 Uhr unter der (0611) 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden. Unter (0800) 5554666 ist zudem täglich von 8 bis 20 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar.

 

„Die Stadt leiste das Mögliche für die Information der Bevölkerung. So habe man nicht nur aktuelle Informationen im Internet bereitgestellt, sondern auch ein Infotelefon eingerichtet. Wir bitten aber schon jetzt um Verständnis, wenn die Leitungen zeitweise überlastet sein sollten oder konkrete Fragen im Einzelfall nicht beantwortet werden könnten“, sagten Mende und Franz.

 

Abschließend baten beide die Bevölkerung um Verständnis für die behördlichen Maßnahmen.

 

Über die aktuellen Fallzahlen für Wiesbaden informierte die Leiterin des Gesundheitsamts Dr. Kaschlin Butt. Aktuell, Stand 13. März, gibt es folgende Fallzahlen.

- 7 positiv getestete COVID-19 Fälle mit 180 Kontaktpersonen, die in der Quarantäne engmaschig betreut werden (Testergebnisse bislang negativ),
- 172 Verdachtsfälle mit Reiseanamnese im Hochrisikogebiet, die in der Wiedervorlage sind (Warten auf das Testergebnis),
- 250 laufende Verdachtsfälle, die Kontakt zu einem Indexfall hatten und zu Hause bleiben

 

Hintergrund Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG), § 35 Begriff des Verwaltungsaktes:

„Verwaltungsakt ist jede Verfügung, Entscheidung oder andere hoheitliche Maßnahme, die eine Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist. Allgemeinverfügung ist ein Verwaltungsakt, der sich an einen nach allgemeinen Merkmalen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis richtet oder die öffentlich-rechtliche Eigenschaft einer Sache oder ihre Benutzung durch die Allgemeinheit betrifft.“

 

Coronavirus: Gebündelte Informationen der Stadt

In den kommenden Tagen und Wochen entfallen einige angekündigte Veranstaltungen. Anbei finden Sie eine Übersicht sowie weitere Hinweise und Informationen der Landeshauptstadt Wiesbaden.

 

Aufgrund des Erlasses des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration vom Donnerstag, 12. März, zum Verbot von Großveranstaltungen aufgrund des Aufkommens von SARS-CoV-2-Infektionen in Hessen muss der Ostermarkt 2020, der ursprünglich vom 27. bis 29. März in Wiesbaden stattfinden sollte, leider abgesagt werden. Dies beinhaltet auch den dazugehörenden Stoffmarkt am Sonntag, 29. März. Damit entfällt ebenfalls die Grundlage für den verkaufsoffenen Sonntag. Der Veranstalter der Wiesbadener Automobil-Ausstellung (WAA), die GFK Gesellschaft zur Förderung des Kfz-Gewerbes Wiesbaden-Rheingau-Taunus mbH, hatte bereits am Mittwoch,11. März, darüber informiert, dass die WAA in diesem Jahr nicht stattfinden wird.

 

„Wir bitten alle Eltern, ab Montag, 16. März, ihre Kinder – wenn dies möglich ist – nicht mehr in die Wiesbadener Kindertagesstätten zu bringen“, empfiehlt der Sozialdezernent Christoph Manjura. Über das weitere Vorgehen wird zeitnah informiert.

 

In Einklang mit der gesamtstädtischen Zielsetzung, das Fortschreiten der Corona-Epidemie einzudämmen, hat Kulturdezernent, Axel Imholz angeordnet, dass ab Montag, 16. März, alle Kultureinrichtungen und Veranstaltungshäuser des Kulturamtes bis auf weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen werden und keine Veranstaltungen dort stattfinden. Dies betrifft folgende Kultureinrichtungen:
- Stadtbibliotheken (inklusive Musik-, Fahr und Stadtteilbibliotheken)
- Kunsthaus/ Kunsthalle und Artothek
- Kulturforum und Konzertstudio (WMK/ Schillerplatz)
- Stadtarchiv (inklusive Medienarchiv)
- Stadtmuseum am Markt (sam)
- Caligari FilmBühne
- Literaturhaus Villa Clementine

 

Auch etwaige Einzelveranstaltungen des Kulturamtes an anderen Orten werden nicht durchgeführt. Diese Anordnung gilt momentan bis auf weiteres. Der Vorverkauf für diese Einrichtungen wird ebenfalls eingestellt. Die Leihfristen der entliehenen Medien der Stadtbibliotheken beziehungsweise der Kunstwerke der Artothek werden entsprechend verlängert.

 

Die Kinder- und Jugendgalerie in der Dotzheimer Straße 99 wird ebenfalls von Freitag, 13. März, bis einschließlich Sonntag, 22. März, geschlossen. Über das weitere Vorgehen wird Ende nächster Woche entschieden.

 

Der angekündigte Vortrag zum Thema „Bildung von und mit Jungen“ des Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Jürgen Budde von der Europa-Universität Flensburg am Dienstag, 24. März, 18 bis 20 Uhr, im Rathaus Wiesbaden, Raum 318, Schlossplatz 6, muss ausfallen. Wie der Referent mitteilte, hat seine Dienststelle alle nicht unbedingt notwendigen Dienstreisen untersagt. Hierunter fällt auch die Reise nach Wiesbaden. Es ist geplant, die Veranstaltung in der zweiten Jahreshälfte nachzuholen.

 

Die Veranstaltung „Ludwig Knaus“ aus der Reihe Zukunft im Kulturerbe am Sonntag, 15. März, wird abgesagt. Über alle anderen Veranstaltungen der Reihe Zukunft im Kulturerbe wird entsprechend den Zeitumständen informiert.

 

Der Vorstand der Hempelstiftung hat entschieden, dass die „Matinée musicale“, die am Sonntag, 22. März, in der Loge Plato stattfinden sollte, ausfällt. Ob ein Ersatztermin angeboten werden wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar.

 

Die Ausstellungseröffnung von „WE ARE PART OF CULTURE“ im Rathausfoyer  am Montag, 16. März, wurde abgesagt.

 

Bürgerinnen und Bürger, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8 bis 20 Uhr unter der (0611) 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden. Unter (0800) 5554666 ist zudem täglich von 8 bis 20 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.

 

 

Erster Ring: Nächster Abschnitt der Umweltspur wird eingerichtet

Ab Montag, 16. März, wird auf dem Kaiser-Friedrich-Ring zwischen Bahnhofstraße und Adolfsallee in Fahrtrichtung Sedanplatz der nächste Abschnitt der Umweltspur, einer gemeinsamen Fahrspur für Bus- und Radverkehr, markiert.

 

Während der Bauzeit, witterungsabhängig etwa zwei bis drei Wochen, ist mit Verzögerungen im Verkehrsablauf zu rechnen. Alle Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer werden hierfür um Verständnis gebeten.

 

Diese Maßnahme ist Teil des Projektes DIGI-V zur Digitalisierung der Verkehrsströme und dient nicht nur der Verbesserung der Situation des Radverkehrs auf dem vielbefahrenen ersten Ring. Auch für die Abwicklung des innerstädtischen Busverkehrs ist sie von hoher Bedeutung, da sie dazu beitragen wird, dass die Fahrpläne und somit auch die gesetzlich vorgeschrieben Ruhezeiten des Fahrpersonals künftig besser eingehalten werden können. Für die Lieferverkehre wird eine Ladezone an der Tiefgaragenausfahrt der Postfiliale eingerichtet.

 

Die Einrichtung einer durchgängigen Umweltspur auf dem ersten Ring ist Teil des von der Stadtverordnetenversammlung am 6. September 2018 beschlossenen Luftreinhalteplans für die Stadt Wiesbaden, auf dessen Grundlage im vergangenen Jahr ein Dieselfahrverbot abgewendet werden konnte.

 

   

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der aktuellen Situation hat sich die Ev. Marktkirchengemeinde Wiesbaden entschlossen, alle musikalischen Veranstaltungen für den März abzusagen. Insbesondere sind davon die wöchentliche Reihe der Orgelmusik zur Marktzeit, samstags um 11.30 Uhr und das Chor- und Orchesterkonzert am 28.3. betroffen. Diese soll zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt werden, die Karten behalten ihre Gültigkeit. Wir bitte um Ihr Verständnis.

 

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Frank

Kantor der Marktkirche Wiesbaden

 

Umfrage zur Cargo-Bike-Nutzung

Auf der Webseite des städtischen Radbüros, wiesbaden.de/radbuero, ist seit Freitag, 13. März, bis Samstag, 25. April, eine Umfrage eingestellt, die sich an Bürgerinnen und Bürger mit Cargo-Bikes richtet.  

 

„Wir möchten die Infrastruktur für Lastenräder verbessern, mehr Abstellmöglichkeiten und komfortable Wege schaffen. Weil Sie als Cargo-Bike-Fahrerin oder –Fahrer am besten wissen, wo und in welchen Bereichen Verbesserungen sinnvoll und notwendig sind, bitten wir Sie, an der Umfrage teilzunehmen“, erklärt Verkehrsdezernent Andreas Kowol. Unter allen Teilnehmenden werden drei aus recycelten Fahrradschläuchen hergestellten Taschen mit der Aufschrift „I love my Cargo-Bike“ verlost.

 

Seit März 2019 hat die Landeshauptstadt Wiesbaden gemeinsam mit ESWE Versorgung den Kauf von rund 170 Lastenrädern mit bis zu 1.000 Euro unterstützt. Zu Beginn des Jahres wurde die Kaufprämie aufgrund der hohen Nachfrage verlängert. „Auf Wiesbadens Straßen sind immer mehr Cargo-Bikes zu sehen. Daher ist es umso wich-tiger für unsere Radverkehrsplanung, Rückmeldungen über die Umfrage zu bekommen, um bedarfsgerecht die Infrastruktur für Lastenräder verbessern zu können“, so Kowol abschließend.

 

Die Umfrage finden Interessierte unter https://www1.wiesbaden.de/microsites/radbuero/service/radfahren-neu-entdecken-umfrage.php

 

   

Seite 16 von 33




trollbuhne





Webdesign by Webgau.de | Support by Forum | XHTML & CSS Valide

Diese Webseite arbeitet mit Cookies. Wenn Sie mehr ehrfahren möchten, lesen Sie bitte unsere Informationen zum Datenschutz.

Ich akzeptiere Cookies dieser Webseite.
EU Cookie Directive plugin by www.channeldigital.co.uk